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Schön dass Sie hier reinschauen,
Diese Reise führte uns für 3 Monate nach Down Under. Hier lesen Sie unser Tagebuch und nehmen an unseren Eindrücken teil. 10. Februar bis 12. Mai 2003 - Matthias & Karin



Sonntag, Juli 27, 2003

We're back!!! | posted by Matz

Mann, wer hätte es geglaubt. Nachdem jetzt doch schon ein paar wenige Tage ins Land gezogen sind, wollen wir doch noch den Rest an Info nachschieben... Tausende von EMails jeden Tag und Menschen, die vor unserer Haustüren, mit Schildern wie "Stolli - gib uns mehr!!!"... Oder habe ich da was falsch verstanden.

Im wesentlichen hat Karin den Rest fertig geschrieben, der ich sehr dankbar bin, dass sie aus meinen Reisszetteln und Notizen noch was machen konnte.


Mittwoch, Mai 07, 2003

Rafting | posted by Karin

Nochmal ein Tag mit Action - Rafting ist angesagt. Wir hatten die Organisation „Raging Thunder“ gewählt, weil Matthi seinerzeit mit der Konkurrenz „R’n’R“ unterwegs war. Übrigens das Ergebnis eines Brüderstreits. Früh morgens wurden wir im typischen japanischen Kleinbus abgeholt und nach Tully ins Cafe von Raging Thunder gebracht, wo die Tour starten soll und die Cairns-Bucher mit grossem Bus eintrafen. Dort angekommen mussten wir noch einen Betrag von 20 Dollar per Person zahlen, eine Versicherung (wofür auch immer), die staatlich verordnet wurde und in den aktuellen Broschüren noch nicht drin waren. Eher ein Tribut an SARS, um die Aufälle zu begleichen? Wird immer ein Rätsel bleiben. Wir wurden wieder in Busse verfrachtet und während der Fahrt zum Fluss in Gruppen eingeteilt. Vor Ort sollte es dann ganz schnell gehen, denn die Konkurrenz-Organisation startet immer zum gleichen Zeitpunkt und es gibt jeden Tag ein Wettrennen, wer zuerst im Wasser ist. Wir mussten uns noch eine „zweite Haut“ holen, denn es hatte nicht nur geregnet, es war auch mächtig kalt.


Die Kampf-Montur

Zur Info: Tully ist eine Stadt, in der eigentlich niemand leben will, es sei denn, er liebt Wasser so sehr, dass er es 360 Tage im Jahr von oben haben muss. Tully ist die niederschlagsstärkste Stadt in ganz Australien und ist damit auch in der Hall-Of-Fame der ganzen Erde.


Wir wurden unserem Guide „Carl“ vorgeführt, der uns im Boot einteilte. Matthi ganz vorne neben einem jungen, kälte-resistenten Kanadier (sie sind vermutlich alle so, diese Naturburschen), ich ganz hinten neben „Carl“. Kaum im Boot erklärte er uns zu seinen Begriffen die entsprechende Sitzposition und wie wichtig es ist, dass wir sofort reagieren, wenn er etwas ruft. Dann ging es auch schon los. Wir hatten einen tierischen Spaß und wir können nur jeden empfehlen, der in die Nähe von Tully kommt, dieses Erlebnis mitzunehmen. Zu Beginn schickte uns Carl erst mal unfreiwillig ins Wasser, damit wir schon mal nass waren und den Hilfegriff lernten, damit wir jeden hochziehen könnten, falls jemand hineinfällt. Das war auch ganz wichtig. Nachdem wir dann nass waren, fanden uns die Moskitos unheimlich attraktiv! Wir machten einige Male kurz Pause, da immer wieder einige Guides aus den Rafts mussten, um bei gefährlichen Stellen Hilfe mit Seilen zu geben. An einer Stelle konnten wir aussteigen und uns ansehen wie die 8 anderen Rafts diese Stromschnelle meisterten. Ein Guide auf einem Boot gab kurz vor Beginn der Schnelle die Anweisung :“to the right“ und 6 seiner Insassen folgten seinem Kommando, nur einer setzte sich auf die linke Seite und brachte damit das Boot fast zu Fall, worauf der Guide sein Paddelende nahm und dem „Übeltäter“ damit auf den Helm patschte (nicht zu hart aber auch nicht eben zärtlich) und brüllte: „Right – right - where the f*ck is right!!??“ Es war einfach unheimlich lustig mit anzusehen, wir haben alle mächtig gelacht. Zu Mittag machten wir Halt und bekamen Sandwiches und heißen Tee oder Kaffee und gratis dabei eine Blutspendeaktion ohne Nadeln von trainierten Biestern. Der Nachmittag war noch mal spektakulär. Eine Stelle war dabei, wo wir mit dem Boot echt senkrecht standen und eine schmale Kurve passieren mussten. Wir hatten schon gedacht, dass alles vorbei war. Carl hatte uns vorher vor dieser Stelle gewarnt, denn wenn wir da ins Wasser fallen könnten wir 5 Sekunden oder auch 5 Stunden unter Wasser bleiben, da dort gefährliche Strudel waren, die uns das Gefühl vom Schleudergang in der Waschmaschine näher brächten. Wir wollten schon zu jubeln beginnen, doch da kam der Aufschrei, Matthi war weg! Oh Gott! Schon warf ein Sicherungs-Guide das Seil ins Wasser und ich hatte das Gefühl es dauerte eine Ewigkeit bis seine Hand danach griff!


Bissl Action


Quer durch den Wasserfall


Oooops, was nun?






Ein wenig Arbeit noch am Ende

Der Brüller sind auch die Bezeichnungen der verschiedenen Stromschnellen. Eine heisst „1 Inch“. Das kommt daher, dass dort ein Guide kenterte und seine Hose in den Schnellen verlor. Als er an Land kam und sein Missgeschick erkannte, war es zu spät. Die übrigen Guides hatten aufgrund der Kälte und dessen, was seine Männlichkeit dazuzusagen hatte, bereits einen Namen gefunden. Carl meinte, 1 inch sei noch übertrieben gewesen :)


Carl hat seine Meute über Bord geworfen


Wir hatten an dem Tag übrigens wirklich Glück, denn es hatte die letzte Zeit so viel geregnet, dass wir eine längere Strecke fuhren, die Carl in den beiden Jahren in denen er jetzt für die Organisation arbeitete noch nie gefahren war. Er holte sich Tips von seinen Kollegen für die bevorstehende Strecke und meisterte seine Aufgabe ganz großartig. Am Ende angekommen trugen die Jungs noch das Boot hinaus und unter der leider kalten Dusche gab es dann noch einen Kampf mit den Blutsaugern. Wir fuhren schon etwas geschafft im Bus zurück zu unserem Campingplatz, wo es mal an diesem Abend ausnahmsweise nicht regnete. Beim Chinesen holten wir uns Abendessen, denn kochen wollten wir einfach nicht mehr.
Dann gab’s noch eine interessante Begegnung mit den Campingplatzbesitzern, die übrigens auch viele andere Gäste vor den Kopf stiessen, z.B. einem Kleinwagen, der nach 18:30 Uhr ankam und einfach nicht mehr auf den Platz durfte, obwohl der halb leer war.
Zu unserer Geschichte: wir wollten einfach nur nochmal unsere Wäsche waschen und trocknen. Das hatte übrigens bis zu diesem Tag an jedem Campingplatz reibungslos geklappt. Die Waschmaschinen haben ein irres Füllungsvermögen, ungefähr doppelt so viel wie das der Maschinen hier. Man braucht immer zwei Zwei-Dollar-Sstücke, für den Trockner ebenfalls. Wir warteten also bis unsere Maschine abgelaufen war und ich bekam einen Schock als ich sie öffnete. Das Pulver hatte sich in die Kleidung gesetzt und war nicht ausgewaschen worden. Ich dachte erst die Maschine sei kaputt, doch bei genauerem Hinsehen mussten wir feststellen, dass in diesen Maschinen nur mit kaltem Wasser gewaschen wurde! Da wir zu wenig Kleingeld hatten und das Campingmanagement schon wieder frei hatte, beschloss ich alles mit Hand im Babybecken auszuwaschen. Matthi war genauso geladen und holte dann doch den Chef aus seinem Kabuff. Dieser fragte in abweisender Art, ob Matthi die Anleitung gelesen habe. Matthi gab trocken zurück, das täte er nie. Er erwarte, dass die Dinge so funktionierten, wie man das eben von Waschmaschinen erwarte. Darauf meinte der Oberlehrer, dass das Wasser hier nicht geeignet wäre zum Heißwaschen und die helle Wäsche dadurch Grau werden würde. Das sei ganz normal in der Gegend. Er gab uns widerwillig noch einmal Geld zum Waschen und setzte seinen Feierabend fort. Na, wir waren bedient von diesem Ort! Also dieser Campingplatz ist echt nicht zu empfehlen!
Übrigens: wenn Ihr vor der Entscheidung steht, R'n'R oder Raging Thunder. Ich hatte Raging Thunder als besser, weil dynamischer in Erinnerung. Carl war super, aber die Videos, die Thunder dreht, können sich nicht mit dem messen, was R'n'R schon vor 7 Jahren gemacht hat.


Dienstag, Mai 06, 2003

Nochmal natürliche Pools | posted by Karin

Wenig Zeit liess uns die noch bevorstehende Strecke Richtung Cairns. So wollten wir heute bis Mission Beach, weil wir in Tully natürlich noch Raften wollten. Das muss man gemacht haben, aber dazu später mehr.

Auf dem Weg nach Mission Beach machten wir Halt in Little Creek. Little Creek ist ein kleines Plätzchen an dem man wieder nette Gesteinsformationen und natürliche Pools vorfindet, in denen man baden kann. Wir waren jedoch nur kurz alleine...


Kleines Paradies am Rand der Serpentinen-Strasse

Weiter ging’s zu den Jourama Falls. Diese erreicht man durch einen kleinen Wanderweg über Stock und Stein und wird belohnt mit einem wunderbaren Ausblick auf diese Falls.


Faszinierende Gesteinsstreifen


Der Frust der letzten Tage muss sich auch mal Luft schaffen...


Moskito Gebiet

Etwas geschafft und ein wenig genervt von den elendigen Moskitos machten wir noch einen kleinen Abstecher zu einem kleinen Fluss gleich daneben. Dort sahen wir doch tatsächlich im klaren Wasser Minischildkröten! Sie tauchen kurz zum Atmen auf und dann ging’s wieder ab in die Tiefe. Echt goldig! Es waren auch nicht gerade wenige – der ganze Bach ist voll mit ihnen.



Da es schon Nachmittag war fuhren wir weiter zu Mission Beach. Dort gibt es zwei Campingplätze von Big4. Wir entschlossen uns für den einen, der an der Strasse liegt und ein wenig günstiger war. Wir bekamen bei der etwas unwirschen Dame die Reservierung für den nächsten Tag zum White Water Rafting in Tully. Außerdem die Aussage, dass wir uns einen Platz suchen könnten auf dem Campingplatz wo immer wir wollen und danch nur die Nummer angeben sollten wo wir schliesslich stünden... Naja, um es kurz zu machen – das Ehepaar, das diesen Platz führt, könnte aus Deutschland emigriert sein. Muffelig, zurückhaltend freundlich,...

Wir unterhielten uns abends noch darüber, aber bei gutem Essen und leckerem australischen Wein vergisst man so einiges...


Montag, Mai 05, 2003

More to come after return from journey | posted by Matthias

Folks, es ist deprimierend. Wir koennen Euch kaum auf dem laufenden halten, weil die IT-Infrastruktur hier eine echte Katastrophe ist. Nur in den Touri-Hochburgen kann man ein Inet Cafe erwarten, dass noch nach 5 offen ist. Daher haben wir diesen Service ab sofort eingestellt, denn mit Bildern koennen wir Euch eh dann meistens auch nicht mehr versorgen. Also, noch ein wenig Geduld, dann liefern wir hier was nach. Und das kann sich sehen lassen:
- Vic Hislops White Shark Expo
- Bundaberg (Rum Destillerie)
- Fraser Island (die schoene Sandinsel, 3 Tage)
- Heron Island (die Koralleninsel, herrlich direkt auf dem Reef gelegen, 4 Tage)
- Capricorn Caves
- Whitsundays (Segel- und Tauchtoern, leider wegen des Veranstalters eher frustrierend...)
- Tully Riverrafting
- Cairns (Kuranda) / Port Douglas
- ???
Bis dahin habt Euch alle lieb und schaut mal wieder rein nach dem 12.5.


Samstag, Mai 03, 2003

Stimmungswandel | posted by Karin

Nichts getrunken und trotzdem wie besoffen versuchten wir uns auf den Beinen zu halten. Der Sturm war über nacht sehr stark geworden. Es regnete noch immer. Tierry fragte uns ob wir Tauchen gehen wollten, wusste aber selber nicht, wie die Sicht eigentlich war. Diese Aussage stimmte uns unzufrieden. Tierry setzte auch noch hinterher:“Wenn ihr jetzt nicht mehr tauchen gehen wollt, dann war’s das. Woanders können wir nicht mehr tauchen.“ Uns fiel die Kinnlade runter, es war gerade mal ein Tag rum und wir sollten jetzt nicht mehr Tauchen können??? Wir hatten doch extra ein Tauchboot gewählt um täglich Tauchen gehen zu können... Die Entscheidung war gefallen und wir fuhren wieder motorisiert weiter. Auch so ein Punkt: wir hatten uns für ein Segelschiff entschieden und wir hatten noch kein einziges Segel gesetzt! Und das bei all dem Wind! Vermutlich gab’s das nur in den Prospekten.

Wir machten jedoch das Beste daraus, indem wir uns vorne hinlegten und den tiefen Seegang mitlebten. Was für ein Spaß. Leider wurden wir immer nasser und verzogen uns unter die Überdachung des Bootes. Die Tschechin hing über der Leine und war grün im Gesicht. Die Arme! Mir ging es blendend – dank an die Tabletten. Gegen Mittag, die Sonne ließ sich blicken und der Regen hörte auf, ankerten wir bei Charlies Cove und nach dem Mittagessen war Schnorcheln angesagt. Mir war zu kalt (im nachhinein bereue ich es), doch Matthi wagte den Sprung ins kalte Nass. Kurz bevor er wieder eingesammelt wurde fotografierte er noch eine Schildkröte, die gerade auf ihn zuschwamm. Wir tuckerten wieder einmal weiter zum nächsten Spot, der Whithaven Beach. Ein weißer Sandstrand, wie er im Buche steht.


Whitehaven - selbst ohne Persil und ohne Sonne strahlend weiss

Traumhaft schön! Matthi war vor ein paar Jahren schon einmal dort gewesen doch damals war es bewölkt und es sah regnerisch aus. Als wir darauf zukamen verzog sich der Himmel und auch diesmal sollte Matthi den wundervollen Beach nicht bei voller Sonne erleben. Es fing sogar noch an zu regnen, als wir in das Schlauchboot stiegen und dort abgesetzt wurden! So ein Ärger. Na die Laune von Matthi könnt ihr Euch ja denken! Er legte sich auf sein Handtuch und spielte Brummbär! Der Schauer hielt nur kurz an, doch die Sonne war zu faul um sich blicken zu lassen. Toll zu beobachten waren die Ausflüge, die man als Tourist buchen konnte. Zum Beispiel einen Hubschrauberflug auf den Beach zum Frühstücken oder Picknicken. Das war schon eine heiße Sache, aber sie taten mir leid, wie sie da auf ihrer Matte saßen und den Sekt tranken, von unten und oben nass wurden und kürzer blieben als wir. Aber auch wir freuten uns, als wir abgeholt wurden. Leider hatte sich mittlerweile die Stimmung schon so aufgeschaukelt auf dem Boot, dass man allen anmerkte, dass dieser Trip dem Ende zugehen darf. Tierry verschlief die meiste Zeit, die Engländer brummten auch ein wenig und die Tschechen waren viel in ihrer Koje, weil ihr so schlecht war. Wir tranken noch heißen Tee und setzten dann noch einmal das Boot um, damit wir für die Nacht ankern konnten. Heute gab es wenigstens leckeres Essen und kein Grillfleisch!


Freitag, Mai 02, 2003

In den Whitsundays | posted by Karin

Morgens wurden wir geweckt durch einen „Urwaldschrei“ von Tierry. In der Kajüte stand das auch schon unser Frühstück. Es gab Kaffee und Tee, Müsli und Toast mit unterschiedlichen Marmeladen. Nach dem Frühstück erklärte uns Tierry die wichtigsten Dinge für unseren ersten Tauchgang. Wir lauschten gespannt und teilten dann die Gruppen ein. Matthi konnte mit dem Briten tauchen und wir anderen Anfänger sollten Tierry folgen. Das Schlauchboot brachte uns an den Strand, wo wir uns die Schutzanzüge gegen evtl. Quellen anziehen konnten (ob das nötig war, dazu gibt es sehr unterschiedliche Meinungen) und dann die ersten Übungen machten. Wärend wir noch die Zeichensprache unter Wasser lernten, waren von Matthi und seinem Partner nur noch die Blasen sichtbar. Wir tauchten ein in die schöne Korallenweld, sahen viele kleine farbige Fische und - ich hatte keine Angst!!


Anfängliche Idylle auf dem Boot


Die Taucher kommen zurück

Am Strand zurück tauschten wir alle unsere Erfahrungen aus und wurden wenig später wieder abgeholt. Mit dem Boot tuckerten wir weiter. Es war gemütlich an Deck zu sitzen. Mittags ankerten wir vor einer Bucht und nach dem Mittagessen ging es wieder zum tauchen. Die Gruppe an Tauchern war kleiner geworden. Die Britin hatte schon beim ersten Lufteinsaugen unter Wasser aufgegeben, wodurch ihr Freund natürlich auch nicht mehr tauchte und Matthi deshalb der Tauchpartner fehlte. Auch die tschechische Frau war abgesprungen. Tierry machte den Vorschlag, dass Matthi mit dem anderen Tauchguide (Donnerwetter, es gab zwei davon an Bord?) runtergingen und wir Anfänger nur zu dritt tauchten. Matthi willigte ein und diesmal starteten wir bereits aus dem Schlauchboot mit einer Rückwärtsrolle!! Obwohl Tierry gesagt hatte wo es langgehen sollte, waren Matthi und sein „Divemaster“ in anderer Richtung verschwunden. Ich genoss derweilen die Farbenpracht unter Wasser. Es ist eben doch schön, wenn die Sonne einfällt und alles glitzert. Diesmal waren wir auch 10 Meter tief und ich fühlte mich gut. Der Mund wurde mit der Zeit trocken, aber sonst war es einfach herrlich. An Bord erlebte ich dann einen nicht so glücklichen Matthi. Wir unterhielten uns bei wärmendem Tee mit Tierry und er schlug Matthi vor, den Nachttauchgang, den Matthi gerne machen wollte, mit Cliff, dem „second Divemaster“ zu machen. Da war es and der Zeit für Matthi, seine Erlebnisse mit seinem tollen zweiten Divemaster zu berichten. Die beiden waren nämlich in der Tat in die falsche Richtung getaucht. Von seinem 45 minütigen Tauchgang war Matthi die ersten und letzten 15 Minuten nur über Sand und Schmodder getaucht. Na das war spannend. Er hatte sich natürlich auf den „Divemaster“ verlassen und war ihm hinterhergetaucht. Schließlich hätte dieser ja die Erfahrungen in diesem Gebiet haben sollen, doch das war ein Fehler. Schon beim Check bevor sie ins Wasser gingen hatte Matthi ein nicht ganz so gutes Gefühl gehabt. Tierry war darüber nicht begeistert, aber da sich bei ihm eine Grippe anschlich, konnte er den Nachttauchgang nicht zusagen, aber wir wollten am nächsten Morgen schauen ob es dann besser ging und dann könnte wir auch noch mal zusammen tauchen (wau, ich durfte bei den „Großen“ mit :)) Damit gaben wir uns zufrieden.

Wir blieben hier vor Anker und gegen Abend wurde der Grill an Deck angeschmissen. Gut, Tierry war nicht der geborene Grillchef – das Fleisch war zäh wie leder. Erstaunlich, was man aus eigentlich hervorragenden australischen Fleisch generieren kann.
Es wurde dunkel und der Wind setzte ein und plötzlich rannten ans Heck steuerbords. Man konnte nichts genaues sehen, das Meer war dunkel und nur ein Suchscheinwerfer strahlte aufs Wasser. Genau dieser aber hatte die Meeresbewohner angelockt. Es waren Delphine!! Eine Mama mit ihrem Kleinen. Sie schwammen nebeneinander her immer im gleichen Moment tauchten sie auf und ab. Die Geräusche, das Schnaufen, die sie machten, sind jedem bekannt, wenn sie das Wasser ausblasen. Doch das live zu sehen war der Hit! Wir sahen lange zu wie sie genüsslich nebeneinander her schwammen. Der Wind wurde immer stärker und plötzlich fing es an zu regnen. Tierry beeilte sich noch die Lucken zu schließen, doch ein bissl was lief einfach in unsere Kabine und unser Bett. Es war aber nicht so schlimm. Das Boot schaukelte jetzt immer mehr und bevor es mir schlecht wurde war ich eingeschlafen...


Donnerstag, Mai 01, 2003

Airlie Beach | posted by Karin

Die zu fahrende Strecke an diesem Tag war nicht wirklich lang. Es waren gerade mal 200km bis wir am Abzweig nach Airlie Beach ankamen. Sofort bei Proserpine war ein kleines Tourist Office und da wollten wir erst mal rein, denn wir hatten bestimmte Vorstellungen, wie es von hier aus weiter gehen sollte. Wir wollten die Whitsundays auf einem Segel-Törn genießen und stellten uns eine Übernachtung auf dem Boot dabei vor. Wir hatten ja kaum mehr Zeit und ich wusste ja auch nicht, wie mir das auf See bekommt.
Diese Vorstellungen wurden jedoch gleich hier ausgeräumt, denn es gab keine Segelausfahrt für nur eine Nacht. Wir müssten schon zwei, eher drei Nächte einplanen und das wiederum passte in unseren Zeitplan wirklich gar nicht hinein. Oder doch? Die hilfsbereite junge Dame suchte uns Angebote heraus. Das Boot sollte aber mit Tauch-Equipment ausgerüstet sein, ein wenig komfortabel bitte auch, im übrigen haben wir auch keine Zeit zu warten, sondern sie sollte am nächsten Tag gleich ablegen und ach ja: eine Doppelkabine bitte und außerdem kein Partyboot. Ja und der Preis... Wir hatten dennoch viele Angebote vor uns liegen und hatten uns für eines entschieden. Die Dame fragte nach und....es war nicht mehr zu haben!!! Oh je, na unsere Enttäuschung war groß. Mit allen anderen Angeboten waren wir nicht zufrieden und somit verließen wir das Office ohne Buchung und ein wenig geknickt.
In dieser Stimmung fuhren wir nach Airlie Beach weiter. Das ist ein kleiner Ort, eher eine lange Hauptstraße und hier tobt der sprichwörtliche Bär – wenn man die eher ruhigen Ecken von Australien kennt und schätzt, ist das hier eher ein Schock. Hier gibt es Backpacker-Hostels eines am anderen, viele Cafes und auch viele Tourist Offices, die mit Angeboten nur so um sich schmeißen.
Ich könnte viel schreiben, aber dieses Örtchen ist m.E. total verhuntzt. Hier ist Freundlichkeit aufgesetzt und alles steht im Zeichen des Rubels. Wir buchten relativ flott ein Segel-Tauch-Boot – ein Törn mit drei Übernachtungen und damit deutlich mehr als wir wollten.
Hinweis: Die Buchung lief über Tallarook, von denen ich an dieser Stelle deutlichst abraten kann, denn schon allein die Behandlung in deren Office ist eine Frechheit.
Hätten wir nicht diesen Zeitdruck gehabt, hätten wir sofort die Buchung storniert.

Airlie Beach selbst hat eine schicke, künstliche Strandanlage, weil es einen richtigen Strand ja nicht gibt. Dort verbrachten wir den Nachmittag bis zum Ablegen unserer Fähre.
Mein Gefühl sagte mir nach allen Vorkommnissen am Nachmittag: “das kann nichts werden“, aber als ich dann sah, dass nur 6 Personen plus die Crew auf diesem Boot waren, war ich versöhnlich gestimmt. Der Abend begann auch sehr gut und Tierry, unser Tauchguide, war witzig beim Aufnehmen unserer Daten. Das Essen schmeckte auch und eigentlich konnte es jetzt doch gar nicht so schlimm werden. An unserem ersten Ankerplatz lag Matthi noch eine Weile direkt auf Deck unter der „Sternen-Decke“. Als wir uns schlafen legten, konnten wir von unserem „Dachluke“ direkt in den Himmel sehen und die Sterne beobachten.


Mittwoch, April 30, 2003

Naturpool | posted by Karin

Früh schon machten wir uns an diesem Morgen auf - schliesslich lagen 340 km vor uns. Klingt hier in Deutschland kaum spektakulär, aber mit einem Camper und auf Küstenstrassen ist das schon eine Ecke. Wir wollten nach Mackay. Der Tag begrüßte uns schon mit Sonne und es war bereits um diese Zeit schon sehr heiß. Wir fuhren die Küste entlang nach Norden, ohne ins Landesinnere zu fahren, denn wir wollten nicht zu spät ankommen. Matthi konnte sich daran erinnern, dass er damals auf seinem ersten Trip nach Australien in irgendeinem „Swimminghole“ gebadet hatte, und das wollte er unbedingt noch einmal machen. Aus den Reiseführern konnten wir entnehmen, dass es nach Mackay ein wenig ins Landesinnere einen Nationalpark gab – den Eungella National Park. Schwierig, nur aufgrund von Erinnerungen in diesem Riesenland einen Ort zu finden. Aber da man hier auch Platypusse sehen kann, meinte Matthi, es könnte passen. Für alle, die dieses putzige und auf der Erde einzigartiges Tierchen mal live sehen wollen, sollten den Weg hierher einschlagen.

Es war schon Mittag als wir in Mackay ankamen. Den Abzweig nach Eungella fanden wir schnell, doch es stand nichts von irgendeinem Swimminghole. Im Reiseführer suchten wir noch einmal nach einem Hinweis und - Tatsache fanden wir einen kleinen. Wir probierten es uns glaubten eigentlich schon, auf der falschen Spur zu sein. Doch Matthi konnte sich erinnern, dass er damals auch so lange gefahren war und nicht glaubte, dass da noch etwas käme. Wir „durchquerten“ zwei kleine Flussläufe und kamen an eine Stelle, wo eine unsealed Road losging. Ich wollte mich schon weigern, da weiterzufahren, bin aber im nachhinein froh, dass wir trotz Verbot weiterfuhren. Vom Parkplatz aus war es noch ein Fussweg von ca. einer halben Stunde, dann lag sie vor uns – die Finchhatton Gorge. Traumhaft eingebettet und – eiskaltes Wasser. Aber herrlich erfrischend. Leider steht da jetzt eine Mahnung, man solle nicht nicht in diesen Naturpool springen aufgrund der Unfälle, die es hier wohl schon gab. Allerdings war das genau das, was Matthi seinerzeit schon mit Spass gemacht hatte und hier nochmals wiederholen wollte. Naja.


Natur kann so schön sein


Wenn der Dicke springt...

Wir verbrachten eine Weile in dem wirklich kalten Nass und beschlossen dann, entgegen unserer Planung, doch wieder nach Mackay hinaus zu fahren und uns dort ein Quartier zu suchen. Wir wollten ja am nächsten Tag weiter gen Norden, damit wir noch einige Zeit in den Whitsundays verbringen konnten.
Mackay selbst ist ja die SugarMill-Meile. Hier wie an der gesamten Küste hier oben wächst der Zuckerrohr wie Unkraut. Vor Jahren hatte Matthi hier auch im Oktober das Abfackeln der Felder für die Neubestellung sehen können. Auch ein eindrucksvolles Schauspiel.
Das Zuckerrohr wird mit speziellen Sugar-Trains durch die Gegend gefahren.


Gras wie Unkraut...


... und der dazugehörige ICE

Unsere verbleibende Zeit hatten wir mittlerweile gut durchorganisiert. Große Auszeiten konnten wir uns ja nun nicht mehr erlauben. Das Ende nahte ja unausweichlich.





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